Die kleinen Raupen Nimmersatt …

DSC_0033… zogen für die Kinder ganz unerwartet in das Drachennest ein. In einem ganz unscheinbaren Päckchen von der Firma Hagemann verbarg sich eine kleine Plastikdose mit sehr „wertvollem“ Inhalt. Sechs kleine Raupen „unbekannter“ Art waren darin zu beobachten. Schnell fanden wir einen Platz im Klassenraum und fingen direkt mit der Beobachtung an. Lupen sind dabei ganz wichtig. Jeden Tag begutachteten die Kinder die kleinen Krabbeltiere und hielten ihre Beobachtungen als echte Wissenschaftler in ihrem Schmetterlingsbuch fest. Von Tag zu Tag wurde die Raupenbande lebendiger, aber auch gefräßiger. Schnell waren sie so dick wie ein kleiner Kinderfinger. Doch dann kurz vor Fronleichnam wurden sie immer träger und bewegten sich kaum noch. Plötzlich hingen alle am Deckel der Plastikdose und zwei Tage später konnte Frau Eckers die Puppen in die Freiflugvoliere hängen. Das war gar nicht so einfach, denn die Puppen zappelten ordentlich (ein sehr komisches Gefühl). Nach dem langen Wochenende waren die Beobachtungen weniger spannend. Die Puppen zappelten häufig und wir machten uns schon große Sorgen, ob denn alles in Ordnung sei. Dann kam die große Überraschung. Am 21. Juni entdeckten wir vier fertige Schmetterlinge. Sie saßen an den Fliegengitterwänden und mussten sich erst einmal erholen. Die Schmetterlinge schlüpften leider ohne Zuschauer. An diesem Tag hatten wir im Drachennest viele Gäste, die unsere besonderen „Haustiere“ anschauen wollten. Als dann die ersten Schmetterlinge flogen und mit ihrem Saugrüssel die Fruchtzuckerlösung aufsogen, waren wir alle sehr erleichert. Jetzt gab es noch zwei Puppen, die aber am nächsten Tag ebenfalls ohne Zuschauer schlüpften. Nachdem auch diese Schmetterlinge „flugbereit“ waren, versammelten sich viele Klassen auf dem Schulhof, da wir den wunderschönen Distelfaltern die Freiheit schenken wollten. Es war ganz still und alle schauten fasziniert auf den geöffneten Behälter. Nachdem der erste Schmetterling unter großem Applaus in die Lüfte stieg, folgten auch vier weitere Schmetterlinge. Nur ein Schmetterling wollte einfach die Voliere nicht verlassen. Frau Eckers nahm ihn mit nach Hause. Im Garten konnte er sich alle Zeit der Welt nehmen und in der Schmetterlingswiese verschwinden. Keiner von uns hat damit gerechnet, dass dieses Projekt so ein Erfolg wird. Alle Raupen konnten als Schmetterling in die Freiheit entlassen werden. Viele Kinder der Schule verfolgten interessiert die Entwicklung und haben nun einen viel genaueren Blick für die bunten Flugkünstler.